GEDENKDIENST


Willkommen

GEDENKDIENST ist eine politisch unabhängige, überkonfessionelle Organisation, die sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen auseinandersetzt. Seit 1992 entsenden wir Freiwillige in Länder, in denen die Nationalsozialistinnen*Nationalsozialisten und ihre Kollaborateur-innen*Kollaborateure Verbrechen begingen, in die Verfolgte flüchteten oder in denen heute noch Überlebende der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik leben. Darüber hinaus trägt der Verein GEDENKDIENST zur Auseinandersetzung um die nationalsozialistische Vergangenheit bei,

indem er ein vielfältiges historisch-politisches Bildungsprogram mit Studienfahrten, Workshops und Vorträgen bietet, wissenschaftliche Tagungen veranstaltet und Publikationen, wie etwa die viermal jährlich erscheinende Zeitung GEDENKDIENST, herausgibt.

  Da es immer wieder zu Verwechslungen kommt, möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass der Verein GEDENKDIENST in keinerlei Verbindung zum Verein Österreichischer Auslandsdienst steht. Beide Vereine bieten die Möglichkeit, einen Gedenkdienst zu leisten, agieren jedoch unabhängig voneinander.

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18 hours ago

Am vergangenen Wochenende jährte sich zum 80. Mal die Räumung des Ghetto in Vilnius. Schon kurz nachdem die Wehrmacht im Sommer 1941 in Litauen einmarschierte, begann die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung und die Errichtung des Wilna Ghettos. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wurden etwa 40.000 Jüdinnen*Juden im Ghetto eingesperrt von denen viele schlussendlich nach Paneriai deportiert und dort bei Massenerschießungen durch SS-Einsatztruppen und lokale Kollaborateur*innen ermordet wurden. Trotz Widerstand der Ghettobewohner*innen und der Partisanengruppe FPO wurde das Ghetto am 23. September 1943 geräumt. Verantwortlich für das Ghetto in Vilnius war der Österreicher Franz Murer, der den Beinamen „Schlächter von Wilna“ erhielt. Er kehrt nach britischer Gefangenschaft im Oktober 1945 in die Steiermark zurück, 1947 von Simon Wiesenthal entdeckt und kurze Zeit später an die Sowjetunion übergeben. In Vilnius wurde er vor ein Militärgericht gestellt und zu 25 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Doch nach Abschluss des österreichischen Staatsvertrags kommt er bereits 1955 wieder frei. Die österreichische Justiz nimmt den Fall an, stellt den Prozess jedoch wenige Monate später ein. Simon Wiesenthal schaffte es 1961 Murer erneut festzunehmen und diesmal mit 37 Zeuginnen*Zeugen aus Österreich, Deutschland, Israel und den USA vor Gericht zu stellen. Murer bleibt eisern bei seiner Linie: nicht schuldig in allen Punkten. Er wird freigesprochen und nie wieder vor Gericht gestellt. Sein Fall ist ein tragisches Beispiel für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die während des Holocaust begangen wurden und die fehlenden Bemühungen, die Täter*innen zur Rechenschaft ziehen. ... See MoreSee Less

2 weeks ago

Zwischen Techno und EuthanasieFeiern am SpiegelgrundDiese Woche, vom 5.-10. September, fand zum 11. Mal die PARALLEL VIENNA, diesmal im Otto Wagner Spital statt. Die PARALLEL VIENNA ist eine Kunstmesse, die jährlich stattfindet und versucht, jungen, zeitgenössischen Künstler*innen eine Plattform zu bieten. Am letzten Abend (9.9.) findet außerdem eine Closing Party, in Kooperation mit den Veranstalter*innen des Lighthouse Festivals statt. Ab 22 Uhr wird aufgelegt und einer langen Partynacht steht nichts mehr im Weg.Das Gelände des Otto Wagner Spitals wird heute unterschiedlich genutzt, viele Gebäude stehen jedoch leer, was für die Veranstalter*innen ein Mitgrund war, die Location zu wählen. Einige der Gebäude sind beispielsweise Teil der Psychiatrischen Abteilung der Klinik Penzing und in einem der Pavillons (Pavillon V) wurde 2007 eine Gedenkstätte für einen Ort von NS-Verbrechen eingerichtet. Veranstaltungen, bei denen der Spaß und das Feiern im Vordergrund stehen und gleichzeitig an Orten von NS-Verbrechen und/oder Gedenkstätten stattfinden, werfen einige Fragen auf. Was ist in Gedenkstätten erlaubt/okay, was nicht? Darf man an so einem Ort Spaß haben? Darf so ein Ort überhaupt anders genutzt werden?Wir finden, dass die PARALLEL es verabsäumt hat, die Geschichte des Ortes ausreichend zu kontextualisieren, möchten das aber nicht sofort moralisch verurteilen. Uns ist es wichtig, sich aus deutscher und österreichischer Perspektive wieder und wieder mit dem Thema zu konfrontieren und auseinanderzusetzen. Insbesondere bei einer Veranstaltung an einem Ort auf heutigem österreichischen Gebiet, bei der viele der Besucher*innen wahrscheinlich Vorfahr*innen mit NS-Täter*innen-Vergangenheit haben. Wir möchten im Folgenden noch einen kurzen historischen Überblick zum Otto Wagner Spital und der Gedenkstätte Steinhof geben.Weiter in den Kommentaren… ... See MoreSee Less